Schaltungen zur Realisierung von logischen Gatterfunktionen verhalten sich, wie bereits in vorigen Kapiteln erwähnt, nicht ideal. Die Realität ist durch folgende wesentliche Schaltungseigenschaften gekennzeichnet: Die Werte der Spannungen und Ströme sowie die Zeit sind kontinuierliche Größen. Außerdem sind die wirkenden elektrischen und magnetischen Felder über der Zeit stetig. Beides führt dazu, dass Ströme und Spannungen ebenfalls stetig sind, also jede Wertänderung Zeit benötigt.
Die Grafik zeigt eine Schaltung mit einem AND-Gatter. Die steigende Flanke am Eingang x bewirkt eine zeitlich verzögerte Flanke am Ausgang a. Allgemein bezeichnet das Delay die Verzögerung eines Signals zwischen einem Ein- und einem Ausgang eines Systems.
Ein Beispiel ist das so genannte 50%-Delay. Es ist definiert als die Zeitdifferenz zwischen den 50%-Schwellen der Signalübergänge beschreibt.
Betrachtet man das Ausgangssignal genauer, stellt man fest, dass es nicht einfach durch eine Verschiebung um den Wert des Delays aus dem Eingangssignal hervorgegangen ist. Zusätzlich hat sich auch die Kurvenform verändert. Es ist daher eine genauere Definition des Delays nötig.