Ein weiteres Beispiel für eine genauere Delay-Definition ist das so genannte Elmore-Delay. Es ist in folgender Weise definiert: Das System wird am Eingang mit einem Einheitssprung erregt. Die Ausgangskurve y(t) wird nach der Zeit abgeleitet. Der Flächenschwerpunkt dieser Ableitung ist das Elmore-Delay (Formel).
Wird das reale System durch ein lineares Modell beschrieben, so kann das Elmore-Delay in folgender Weise interpretiert werden: h(t)=dy(t)/dt sei die Impulsantwort des linearen Systems und H(s) seine Systemübertragungsfunktion. H(s) kann als Potenzreihenentwicklung von s dargestellt werden (Taylor-Reihe). Dabei werden die Koeffizienten als Momente i-ter Ordnung bezeichnet. Das Elmore-Delay ist identisch mit dem Moment erster Ordnung. Seine Berechnung ist für Netzwerke aus R und C direkt durch Summen- und Produktbildung möglich.