Der Lockstep-Algorithmus gibt beiden Simulatoren ein festes Zeitraster vor. Sowohl Analog-, als auch Digitalsimulator werten ihren Schaltungsteil im Regelfall zu gleichen Zeitpunkten aus. Werden jedoch bei der Analogsimulation zusätzliche Zwischenschritte benötigt, um Konvergenzprobleme oder Rundungsfehler handhaben zu können, werden diese durchgeführt. Treten umgekehrt zwischen den Zeitschritten digitale Ereignisse auf, werden die Intervalle des Lockstep-Algorithmus für beide Simulatoren entsprechend angepasst.
Beim Backtracking-Ansatz werden beiden Simulatoren keine festen Zeitschritte vorgegeben. Der Analogsimulator ist zunächst unabhängig vom Auftreten digitaler Events, wodurch gegenüber dem Lockstep-Algorithmus ein Zeitgewinn zu verzeichnen ist. Treten jedoch digitale Events auf, die direkt die analoge Schaltung beeinflussen, muss ein Teil der bereits ermittelten Simulationsergebnisse verworfen werden und zu einem Zeitpunkt vor dem digitalen Event zurückgesprungen werden (Backtracking).
Das Backtracking bietet insbesondere auf Mehrprozessorsystemen Vorteile, da beide Simulatoren weitgehend unabhängig arbeiten und dadurch jeweils eine CPU für sich optimal ausnutzen können. Bei Schaltungen mit besonders großer Interaktion zwischen dem Digital- und dem Analogteil wird die Performance jedoch wiederum reduziert, da durch das Backtracking Simulationen wiederholt werden müssen. Ein weiterer Nachteil sind die relativ großen Datenmengen, die pro Simulationsschritt vorgehalten werden müssen. Um eine Berechnung zu einem früheren Zeitpunkt durchführen zu können, muss jeweils die vollständige Schaltung gespeichert werden.