Am Schluss dieser sehr vereinfachten Betrachtung muss jedoch betont werden, dass die vorgenommene strenge Trennung in einen entwurfskostendominierten und einen fertigungskostendominierten Ansatz in der Praxis so klar nicht auftritt. Die Minimierung von "Time-to-market" und damit auch der Entwurfszeit ist für alle Schaltungstypen ein wichtiges Ziel. Dies gilt natürlich auch für die Chipfläche, wobei häufig gar nicht die Chipfläche selbst, sondern die meist mit einer kleineren Fläche einhergehende Performancesteigerung einer Schaltung im Vordergrund des Interesses steht.
Hinzu kommt, dass alle vorgenommenen Klassifizierungen nur vorläufig und von begrenzter Gültigkeit sind, da sich die betrachtete Technik noch in rascher Entwicklung befindet. So dürfen auch die genannten Entwurfsansätze nicht scharf getrennt voneinander betrachtet werden. Ziel von EDA ist selbstverständlich eine vollständige Automatisierung des Entwurfs bei minimaler Chipfläche und höchster Performance. Da jedoch mit den Fortschritten der Entwurfstechnik auch die Komplexität der Entwurfsobjekte ständig zunimmt, kann dieses Ziel mittelfristig nicht erreicht werden. Wegen der unterschiedlichen Optimierungskriterien werden deshalb auch verschiedene Entwurfsstile erhalten bleiben. Diese werden sich jedoch wechselseitig durchdringen und befruchten.