Häufig werden für integrierte Schaltungen Begriffe verwendet, die sich eher am Markt orientieren, die aber auch für den Entwurf von Bedeutung sind.
Für diese Begriffe gibt es keine eindeutigen Definitionen. Standardschaltungen sind Schaltungen, die von einem Halbleiterhersteller nach eigenen Vorstellungen entworfen und in sehr großer Stückzahl hergestellt werden, heute sind dies im Wesentlichen Speicher und Mikroprozessoren. Anwendungsspezifische Schaltkreise (ASSP = Application Specific Standard Product) sind solche Schaltungen, die für eine spezifische Anwendung entworfen wurden (z.B. ABS-Baustein, Basisbandbaustein für ein Mobiltelefon, etc.), jedoch nicht für einen speziellen Kunden. Dabei sind mittelgroße Stückzahlen erreichbar. Kundenspezifische Schaltungen (englisch meist ASIC = Application Specific Integrated Circuit: Hier wird der Raum für Missverständnisse deutlich!) werden für oder sogar durch einen bestimmten Kunden individuell entworfen. Hier sind die Stückzahlen in der Regel relativ gering.
Wesentlicher Hintergrund der Klassifizierung nach obigem Bild sind die Zusammenhänge zwischen Stückzahlen/Fertigungskosten und Entwurfsstilen/Entwurfszeit. Pauschal lässt sich feststellen, dass die gefertigten Stückzahlen pro Entwurf in der Abbildung von links nach rechts abnehmen. Insbesondere bei den halbkundenspezifischen Schaltungen sind sie häufig so klein, dass die Gesamtkosten von den Entwicklungskosten dominiert werden. Dazu ist eine andere Entwurfsmethodik notwendig als für die anderen Arten von Schaltungen.