Mit der Erstellung eines Taktschemas erfolgt die Festlegung, in welchem Taktschritt die einzelnen Operationen des Algorithmus ausgeführt werden. Das Taktschema ist dabei erheblich von der Anzahl der vorhandenen Hardwareressourcen abhängig. So müssen alle Operationen des Algorithmus zwangsläufig sequenziell abgearbeitet werden, wenn nur eine Ressource zur Ausführung von arithmetischen Operationen zur Verfügung steht. Sind jedoch Ressourcen in unbegrenzter Anzahl vorhanden, kann die Ausführung bis zum theoretisch möglichen Grad, der durch die Struktur des Algorithmus vorgegeben wird, parallelisiert werden.
Ist die Anzahl der zur Verfügung stehenden Ressourcen mindestens so groß wie die Anzahl der benötigten, entspricht die minimale Anzahl benötigter Taktschritte dem längsten Pfad des abzubildenden Algorithmus. Für die Operationen, die nicht auf diesem Pfad liegen, entsteht dabei ein Zeitfenster, welches den frühestmöglichen und spätestmöglichen Taktschritt angibt, in dem die Operation ausgeführt werden kann. Der früheste Taktschritt ist dabei der so genannte ASAP-Taktschritt (As Soon As Possible) und der späteste der so genannte ALAP-Taktschritt (As Late As Possible).
Wird für die Ausführung einer Operation mehr als ein Taktschritt benötigt, besteht die Möglichkeit, die Dauer dieser Operationen im Datenpfad auf mehrere Taktschritte des Steuerpfades auszudehnen. Der kombinatorische Pfad wird dabei nicht durch Register unterbrochen, sondern es wird bewusst akzeptiert, dass die kombinatorische Verzögerung in diesem Schaltungsteil größer ist als eine Taktperiode. Der so entstehende Pfad wird "multi-cycle path" genannt. Die Steuerung des Datenpfades wird in diesem Fall so angepasst, dass das Ergebnis des multi-cycle path erst nach der minimal notwendigen Anzahl von Taktschritten erwartet wird. Andererseits ist es möglich, mehrere Operationen sequenziell innerhalb eines Taktschrittes auszuführen, sofern die Summe aller Verzögerungen die Länge eines Taktschrittes nicht überschreitet.