Die Topologieselektion ist ein Bibliotheksansatz zur Lösung des Topologiesyntheseproblems, der auf der Wiederverwendung (Reuse) von einmal erstellten Topologien, teilweise unter Verwendung von Hierarchie aufbaut. Der Nachteil eines solchen Ansatzes besteht darin, dass die Bibliothek starr ist. Sie ist infolge des rasanten technologischen Wandels sehr schnell veraltet und unbrauchbar. Zusätzlich fällt der hohe Erstellungsaufwand einer umfassenden Bibliothek an.
Ein automatisches Topologiesyntheseverfahren muss in der Lage sein, neuartige Topologien zu generieren, wenn der technologische Fortschritt dies erfordert. Dies kann eine Topologieselektion mit Bibliotheksansatz nicht leisten. Es ist stattdessen ein konstruktiver, d. h. kreativer, Syntheseprozess erforderlich. Algorithmen zur konstruktiven Topologiesynthese sind bisher jedoch ausschließlich Gegenstand der Forschung. Veröffentlichte Ansätze stützen sich häufig auf genetische Optimierungsverfahren.
Sowohl bei der Topologieselektion als auch bei der konstruktiven Topologiegenerierung besteht die Schwierigkeit in der Bewertung der Topologien hinsichtlich der in der Spezifikation geforderten Eigenschaften und der Auswahl der besten. Dabei darf nach dem Teile und Herrsche-Prinzip der Dimensionierungsschritt nicht ausgeführt werden.