Im ersten Beispiel wurde lediglich die Simulation eines Eingangsmusters beschrieben. Es ist jedoch leicht auf eine beliebige Folge von Eingangsmustern zu erweitern. Fügt man zusätzlich simulierte Register ein, können auch sequentielle Schaltungen simuliert werden.
Es soll nun gezeigt werden, dass ein solcher Simulator Timing-Probleme nicht erkennen kann. Man betrachtet dazu die im Bild dargestellte Schaltung. Aufgrund der logischen Gleichungen sollte ständig y=1 sein. Offenbar tritt aufgrund der Gatterverzögerung aber in der realen Schaltung ein statischer 0-Hazard nach Umschalten von x=0 auf x=1 auf, dessen Dauer der Verzögerungszeit des Inverters d entspricht.
Simuliert man diese Schaltung mit dem obigen Verfahren, so wird als Reaktion auf einen neuen Eingabewert x zunächst a neu berechnet, bevor y aktualisiert wird. Damit wird der Pegeleinbruch vom Simulator aber nicht entdeckt. Der beschriebene Simulator simuliert lediglich das Verhalten einer verzögerungsfreien Schaltung. Er wird daher auch Zero-Delay-Simulator genannt. Für synchrone Schaltungen erzielt man mit einem solchen Simulator eine große Simulationsgeschwindigkeit. Für asynchrone Schaltungen kann man ihn nicht verwenden.
Compiled-Code-Simulation ist sehr effizient. Zwar wird ein zusätzlicher Aufwand für die Übersetzung benötigt, jedoch entsteht kein interpretativer Aufwand bei der eigentlichen Simulation. Compiled Code besitzt deshalb insbesondere für höhere Entwurfsebenen (z.B. RT-Level) große Bedeutung, da dort ein genaues Zeitmodell nicht erforderlich ist.
Die Simulationszeit von Compiled-Code-Simulatoren ist proportional zur Anzahl der Elemente. Sie kann durch verschiedene Maßnahmen verringert werden. Eine Methode besteht z.B. darin, unnötige Berechnungen zu vermeiden. So muss ein AND-Gatter nicht ausgewertet werden, wenn einer seiner Eingänge auf logisch 0 liegt. Die Länge des Codes steigt damit jedoch beträchtlich an.
Will man mehrwertige Logik benutzen oder stellen die Strukturelemente komplexere Funktionen dar, benutzt man i.a. Funktionstabellen oder Prozeduren für die einzelnen Elemente.