Das Bild zeigt den groben Ablauf einer ereignisgesteuerten Simulation für das bereits bei der Compiled-Code-Simulation betrachtete Schaltungsbeispiel. Im Zeitdiagramm ist ein Pegeleinbruch (Glitch) bei t=50 zu erkennen. Mit dem verwendeten Simulator können also - anders als beim einfachen Compiled-Code-Verfahren - mit Hilfe eines Transport-Delay-Zeitmodells Timing-Probleme solcher Art erkannt werden.
Ereignisgesteuerte Verfahren sind grundsätzlich für die meisten Verzögerungszeit- und Zustandsmodelle anwendbar. Für die Auswertung der Elemente sind Unterprogramm- oder Tabellentechniken (Wahrheitstabellen) gebräuchlich. Die Zeit für die Auswertung von Elementen bestimmt sehr wesentlich die Simulationsdauer, die Effizienz der Auswertung ist deshalb sehr wichtig.
Gegenüber der Compiled-Code-Simulation hat das ereignisgesteuerte Verfahren den Vorteil, dass in jedem Zeitschritt nur die potentiell aktiven Elemente ausgewertet werden. Der Nachteil liegt im entsprechenden Zeitbedarf für das Finden dieser Elemente und die Verwaltung der Ereignisse. Ereignisgesteuerte Simulatoren sind deshalb nur dann wesentlich schneller, wenn die Schaltungsaktivität gering ist.