Mit der bereits beschriebenen Datenstruktur lassen sich in einfacher Weise die Eingangswerte für ein zu untersuchendes Element sowie die beim Auftreten eines Ereignisses potentiell aktiven Elemente finden. Eine weitere Datenstruktur wird zur Steuerung der Zeit und zur Verwaltung der Ereignisse benötigt. Wird ein Element K ausgewertet und festgestellt, dass sich sein Ausgangsnetz ändert, so muss die Änderung des Wertes dieses Netzes für einen Zeitpunkt t+d eingetragen werden, wobei t die aktuelle Simulationszeit und d die Verzögerung des betrachteten Elementes ist. Zur Verwaltung dieser Ereignisse lässt sich eine verkettete Liste verwenden.
In einer solchen Datenstruktur erfordert die Eintragung eines Ereignisses zum Zeitpunkt t das Durchsuchen der geordneten Zeitpunktliste, um die richtige Position für t zu finden. Die Suchzeit ist proportional zur Länge der Liste, die mit der Größe der Schaltung und ihrer Aktivität wächst. Häufig ist diese Liste sehr dicht belegt, d.h. dass die Differenzen zwischen zwei aufeinander folgenden Einträgen klein sind. Es liegt daher nahe, statt der Liste eine Tabelle (ein eindimensionales Feld) für die Zeitpunkte zu verwenden. Dann kann die Suche durch einen direkten Zugriff über den Index t ersetzt werden. Als Nachteil wirkt sich aus, dass Speicherplatz für Zeitpunkte ohne Ereignisse vergehalten werden muss. Der Speicherbedarf hierfür ist jedoch gering.
Dieses so genannte Zeitrad speichert Ereignisse zwischen der aktuellen Simulationszeit t und t+M-1, wobei M die Feldgröße darstellt. Alle Zeiten sind deshalb als t mod M zu deuten. Jedes Ereigniss für einen Zeitpunkt t+d mit t < M kann ohne Suche in das Zeitrad eingefügt werden. Ereignisse für Zeitpunkte, die über den im Zeitrad enthaltenen Bereich hinausgehen (t>(M-1)) werden in einer "Overflow"-Ereignisliste gespeichert. Einfügungen in diese Liste erfordern einen Suchvorgang, i.a. werden jedoch die meisten Ereignisse direkt im Zeitrad enthalten sein. Sobald der Zeitpunkt eines Ereignisses in den Bereich des Zeitrades fällt, sollte es deshalb dorthin übertragen werden.