Der wesentliche Schritt ist die Integration im Zeitbereich. Sie dient der Berechnung der unbekannten Größen für den nächsten Zeitschritt. Die Integration kann entweder analytisch oder numerisch erfolgen. In der Praxis haben sich numerische Integrationsverfahren durchgesetzt, in denen die Ableitungen durch einen Differenzenquotienten nachgebildet werden. Die Verfahren werden in implizite und explizite Verfahren 1. oder höherer Ordnung eingeteilt. Sie unterscheiden sich in ihrer Genauigkeit, in der Stabilität und dem Rechenaufwand.
Das bekannteste explizite Verfahren ist das explizite Eulerverfahren. Es überführt den Differentialquotienten in einen Differenzenquotienten mit bereits bekannten Größen aus dem vorhergegangenen Zeitschritt. Diese Methode hat für die bei der Schaltungssimulation auftretenden Formen von Gleichungen eine ungenügende Stabilität und eine Neigung zur Fehlerfortpflanzung, weswegen sie nicht eingesetzt wird.