Die Überführung der Netzliste in ein Gleichungssystem ist notwendig, da die Netzliste nur die Platzhalter für die mathematische Beschreibung der Bauelemente durch Gleichungen enthält. Zum Aufstellen des Gleichungssystems existieren verschiedene Verfahren. Die bekanntesten sind die Knotenanalyse, die modifizierte Knotenanalyse und das Tableauverfahren.
Das Tableauverfahren verwendet die Kirchhoffschen Knoten- und Maschenregeln. Hierdurch entsteht ein relativ großes, schwach besetztes Gleichungssystem. Der Lösungsvektor enthält alle Zweigströme und Knotenpotentiale.
Die Knotenanalyse verwendet lediglich die Kirchhoffsche Knotenregel. Hierbei gelten die Einschränkungen, dass die Bauelemente auf Leitwerte, der Vektor der Unbekannten auf die Knotenspannungen und die Eingangsgrößen auf Stromquellen beschränkt sind. Diesen Nachteil beseitigt die modifizierte Knotenanalyse, die die Verwendung beliebiger Bauelemente erlaubt. Die zu lösende Systemmatrix wird dadurch zwar unsymmetrisch, jedoch bedeutet dies für heutige Lösungsalgorithmen kein Problem, so dass der Vorteil, beliebige Bauelemente verwenden zu können, deutlich überwiegt.