Betrachtet man einen Entwurfsschritt in Richtung auf das Entwurfsziel (ein metrisches Layout) hin, so wird die damit verbundene Abbildung als Syntheseschritt bezeichnet, betrachtet man die umgekehrte Richtung, so spricht man von einem Analyseschritt.
Ein Syntheseschritt führt das Entwurfsobjekt in einen Zustand, der der Realisierung näher liegt. Ein solcher Schritt ist gewöhnlich dadurch gekennzeichnet, dass der Abstraktionsgrad sinkt bzw. der Detailliertheitsgrad der Beschreibung steigt. Auf diese Weise wird in die Entwurfsbeschreibung neue Information eingebracht, die vorher nicht explizit vorhanden war. In diesem Sinne stellt ein Syntheseschritt einen kreativen Prozess dar. Die Disziplin der Entwurfsautomatisierung beschäftigt sich damit, Algorithmen zu entwickeln, die den kreativen Prozess der Synthese automatisieren.
Ein Analyseschritt vollzieht eine Abstraktion bzw. Extraktion. Aus einer gegebenen detaillierten Entwurfsbeschreibung werden abstrakte Informationen durch Zusammenfassen und Generalisieren von Details gewonnen. Solche Schritte dienen gewöhnlich zur Validierung eines Syntheseschritts. Dies ist insbesondere dann erforderlich, wenn ein Syntheseschritt manuell oder durch ein selbst nicht formal verifiziertes Verfahren durchgeführt wurde, so dass die "konstruktionsbedingte Korrektheit" (correctness by construction) nicht garantiert werden kann. Bei einem Analyseschritt wird immer ein Ebenenwechsel durchgeführt.
Ein Optimierungsschritt beeinhaltet keinen Ebenen- oder Sichtenwechsel. Der Entwurf wird in Hinblick auf ein (oder mehrere) Kriterien hin optimiert, um den in der Spezifikation angegebenen Anforderungen zu genügen.