Es gibt viele Ansätze, die verschiedenen Dimensionen des Entwurfs in systematischer Weise zu einem Entwurfsmodell miteinander zu verknüpfen. Das am weitesten verbreitete und wohl auch – zumindest für das Grundverständnis – beste ist das 1983 von Gajski und Kuhn für digitale Schaltungen vorgestellte Y-Modell, das von Walker und Thomas 1985 weiter verfeinert wurde. Es bietet neben der Einfachheit und Eleganz der Darstellung den Vorteil, dass sich die einzelnen Entwurfsstile – wie wir später sehen werden – in übersichtlicher Weise graphisch darstellen lassen.
Im Y-Modell ist der Abstraktionsgrad eines Entwurfs in so genannten Entwurfsebenen dargestellt. Die verschiedenen Repräsentationen eines Entwurfs auf einer Ebene sind als drei prinzipiell unterschiedliche Sichten (funktionell, strukturell, physikalisch) dargestellt.
Es sei an dieser Stelle angemerkt, dass das hier verwendete Modell, in der konkret gewählten Terminologie und in der Bedeutung einzelner Begriffe nicht exakt mit dem Original übereinstimmt (was in unserem Falle schon wegen der Übersetzung nicht möglich ist), aber dem Grundgedanken in keiner Hinsicht widerspricht.