Als weitere Kriterien seien elektromagnetische Kopplungen der durch die Platzierung bedingten Leitungsverläufen, thermische Effekte und technologische Randbedingungen genannt. Elektromagnetische Kopplungen sind parasitäre Effekte, die ebenfalls zu einer Fehlfunktion des Designs führen können. Auf Grund einer schlechten Platzierung kann es passieren, dass Leitungen so verdrahtet werden, dass sich Signale z.B. durch kapazitive Kopplung gegenseitig beeinflussen. Im schlimmsten Falle können Signalpegel so stark verfälscht werden, dass die Funktionsfähigkeit der gesamten Schaltung nicht mehr garantiert werden kann.
Unter thermischen Effekten versteht man Probleme bei der Wärmeabführung in den Zellen. Vor allem schaltaktive Elemente sind besonders zu betrachten, da in CMOS-Schaltungen besonders bei Schaltaktivitäten Ströme fließen. Auf Grund ungünstiger Anordnung der Zellen kann es passieren, dass sich Zellen mit großer Verlustleistung gehäuft in einem Gebiet befinden. Folge davon ist eine erhebliche Erwärmung der Schaltung in dieser Region, was im schlimmsten Fall zu einem Ausfall führen kann. Unter technologischen Randbedingungen sind die Design Rules der verwendeten Technologie zu verstehen, beispielsweise die Anzahl der für die Verdrahtung zur Verfügung stehenden Metallebenen. Darüber hinaus können die in der Bibliothek vorhandenen Zellen sowie weitere geometrische Entwurfsregeln die Platzierung maßgeblich beeinflussen.